In Hohholz, einem freundlichen Dörfchen in Mittelfranken zwischen Aurach und Aisch, umgeben von duftigen Kiefernwäldern, die zum Spazierengehen und zur Erholung einladen, wurde Ende des Jahres 1910, in der Gastwirtschaft Förtsch der „Zimmerstutzenverein Hohholz“ gegründet.
(Das genaue Datum der Gründerversammlung lässt sich leider nicht mehr genau feststellen, nachdem das damalige Protokollbuch des Vereins, während oder nach den Wirren des II. Weltkriegs verloren ging.) Dem noch vorhandenen Mitgliederverzeichnis für das Jahr 1911 ist zu entnehmen, dass 15 nachfolgend bezeichnete Gründungsmitglieder den Verein aus der Taufe hoben:
Vorstandschaft:
- Strauß Friedrich: 1. Vorstand
- Strauß Johann: Schützenmeister
- Oberländer Andreas: Kassier Thiergärtner Johann: Schriftführer
Ausschussmitglieder: Hager Peter, Schroth Georg, Förtsch Wilhelm
Mitglieder: Strauß Martin; Wendel Johann; Schroth Michael; Oberländer Georg; Delatron Friedrich; Popp Johann; Schroth Johann und Sierl Georg.
Wie schon § 1 des 1. Statuts des Zimmerstutzenvereins Hohholz bestimmt, ist der Zweck des Vereins die Mitglieder desselben zu gemeinsamen Schießübungen zu vereinigen, um als gesellige Unterhaltung das Schießen mit dem Zimmerstutzen zu pflegen. Bereits im Jahr 1912 wurde der erste Schießstand errichtet und darin der sportliche Schießbetrieb aufgenommen.
Doch wenige Jahre später nach dem Ausbruch des Weltkrieges 1914/18 musste der Zimmerstutzenverein, der inzwischen 23 Mitgliederzählte, seine sportliche Tätigkeit einstellen, da fast alle Mitglieder zum Kriegsdienst einberufen wurden.
Aus dem Kriege kehrten die aktiven Mitglieder Johan Schroth und Friedrich Schroth nicht mehr zurück. Kurze Zeit nach Beendigung des Krieges 1914/18 trat auch der Zimmerstutzenverein wieder voll in Aktion.
Unter der nunmehrigen Leitung des 1. Vorstandes Johann Thiergärtner, erreichte der Verein Ende der Zwanziger und anfangs der Dreißiger Jahre eine Blütezeit. Zur Förderung der Unterhaltung und Geselligkeit wurden außer den Schießwettkämpfen, Laientheaterspiele und Bälle veranstaltet, so dass auch die Frauen und sonstigen Angehörigen der Mitglieder am Vereinsgeschehen teilhaben konnten.
Johann Thiergärtner wurde im Jahre 1938, anbetrachts seiner außerordentlichen Verdienste, die er sich um das Schützenwesen allgemein und um den Zimmerstutzenverein insbesondere erworben hat, zum Ehrenschützenmeister ernannt.
Desgleichen wurde dem ersten Vereinsvorstand und langjährigen Revisor, Friedrich Strauß, die Würde eines Ehrenmitglieds verliehen. Ein jähes ende setzte der Ausbruch des 2. Weltkrieges der Vereinstätigkeit, da ebenso wie im Jahre 1914 nahezu alle Mitglieder zur Wehrmacht und zum Kriegsdienst eingezogen wurden.
Auch dieser Krieg hat aus den Reihen des Vereins einen hohen Blutzoll gefordert. Die Mitglieder Johann Kreß, Wilhelm Hager, Michael Kleemann, Michael Möhring und Wilhelm Zwanziger kehrten nicht mehr aus dem Felde zurück. Nach Beendigung des Krieges wurde der Zimmerstutzenverein Hohholz, wie alle anderen Vereine, durch Kontrollratsbeschluss aufgelöst.
Der im Jahre 1912 errichtete Schießstand musste abgebrochen werden, da das Grundstück, auf welchem er sich befand, Privatbesitz war und für landwirtschaftliche Zwecke benötigt wurde. Nahezu 5 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges, als sich die Verhältnisse in der besetzten Bundesrepublik Deutschland wieder einigermaßen normalisiert hatten, ergriffen abermals ehemalige Mitglieder, allen voran der unverwüstliche Johann Thiergärtner, die Initiative um den Schützenverein wieder ins Leben zu rufen.
Zu diesem Zweck wurde für Sonntag den 8. Januar 1950, eine Versammlung in das Gasthaus Förtsch einberufen.
In dieser Versammlung wurde der Verein neu gegründet. Er erhielt nunmehr die Bezeichnung: „Sportschützenverein Hohholz“.
Gleich zu Beginn des Gründungsprotokolls wurde folgende Feststellung getroffen: Der Verein, der auf der Grundlage des ehemaligen Zimmerstutzenvereins aufgebaut werden soll, hat den Zweck, die Geselligkeit zu fördern und das Schießen mit Luftgewehren bzw. mit Zimmerstutzen, als Sport und zur Unterhaltung zu betreiben.
Dem neu gegründeten Sportschützenverein haben sich während der Gründungsversammlung 25 Mitglieder, bestehend aus Alt- und Neubürgern, angeschlossen.
Aus einer geheimen Abstimmung ging folgender Verwaltungsrat hervor: Thiergärtner Johann (1. Vorstand), Köller Johann (2. Vorstand), Gugel Heinrich (Kassier) und Schroth Hans (Schriftführer).
Ausschussmitglieder: Kaiser Johann, Haus Nr. 17, Feth Johann, Sperk Leonhard und Kiepke Benno.
Zum Revisor wurde Kaiser Johann und zum Vereinsdiener Santer Gottlieb bestimmt.
Die rechtsaufsichtliche Genehmigung des Sportschützenvereins Hohholz wurde vom Landratsamt Neustadt a. d. Aisch, mit Schreiben vom 19.04.1950 erteilt.
Bereits zu Pfingsten 1950 wurde mit einem, inzwischen bei der Firma Georg Plaumer, in Neustadt a. d. Aisch, angekauften Luftgewehren, ein kleines Preisschießen veranstaltet.
Zu diesem Zweck wurde auf dem Gelände des Bierkellers der Gastwirtschaft Förtsch ein provisorischer Schützenstand errichtet.
Diese Bretterstände mussten jeweils über die Winterzeit entfernt und im Frühjahr wieder aufgebaut werden, so dass die Aufrechterhaltung des Schießbetriebes recht mühsam war.
Dieser Zustand musste mehrere Jahre beibehalten werden, nachdem ein entsprechendes Baugrundstück für ein massives Schützenhaus nicht zu bekommen war.
Während der Wintermonate wurden in diesen Jahren Laientheaterstücke einstudiert, die dann jeweils am 1. Weihnachtsfeiertag zur Aufführung gelangten. Des weiteren fand alljährlich während der Faschingszeit ein Vereinsball statt. Auch Ausflüge mit Omnibussen organisierte der Sportschützenverein Hohholz während der Sommermonate, so dass sich auch Frauen und Angehörige der Mitglieder am Vergnügungskalender beteiligten konnten.
Endlich im Jahre 1955 bot der Gastwirt Friedrich Delatron, auf dem Grundstück seiner neu eröffneten Gaststätte in Hohholz, dem Sportschützenverein ein Baugrundstück zur Errichtung eines massiven Schützenhauses an. Er stellte allerdings die Bedingung, dass die Mitgliederversammlungen und sonstigen Veranstaltungen des Vereins künftig in seinem Lokal stattzufinden hätten.
In der diesbezüglich, zum 16. April 1955 einberufenen Mitgliederversammlung wurde nach geheimer Abstimmung der Beschluss gefasst, dass der Verein in das Lokal des Friedrich Delatron umzieht und auf dem Grundstück desselben ein Schützenhaus, das den Sicherheitsbestimmungen entspricht, errichtet wird.
Unter Aufbringung großer Opfer an Hand- und Spanndienstleistungen, sowie Materialspenden, wurde das neue Schützenhaus errichtet.
Es wurde am 29. Juli 1956, unter der Schirmherrschaft des Herrn Jürgen von Schwerin (Tanzenhaid) mit einem Eröffnungsschießen und Unterhaltungsmusik eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.
Kurz vor der Schießhauseinweihung trat der Sportschützenverein Hohholz, dem neu gegründetem „Bayerischem Schützenbund“ sowie dem „Schützengau Neustadt a. d. Aisch“ bei.
In den der Schießhauserrichtung folgenden Jahren, erlebte der Verein einen enormen Auftrieb. So konnten sich viele aktive Schützen Schießauszeichnungen erwerben und bei Pokal- und Rundenwettkämpfen des Schützengaus Neustadt an der Aisch und weit darüber hinaus, meistsehr gute bis beste Plätze belegen.
Des Weiteren wurden viele Mitglieder auch wegen ihrer 40- bzw. 25-jährigen Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet.
Die verdienstvollen Mitglieder, die dem Verein über 40 Jahre angehörten, wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Während der Zeit vom 4. September bis 18. September 1960 feierte der Sportschützenverein Hohholz sein 50 jähriges Gründungsfest mit einem Jubiläumsschießen.
Gleichzeitig wurde Ehrenschützenmeister Johann Thiergärtner mit der „Goldenen Ehrennadel“des Deutschen Schützenbundes, für 50 jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.
Doch leider war es dem Verein nicht vergönnt, sein Schützenhaus auf lange Sicht zu besitzen, denn bereits im Jahre 1970 gab der bisherige Vereinsgastwirt Friedrich Delatron, sein Lokal auf.
Das Schießstandgrundstück wurde gekündigt und das Gebäude musste abgebrochen werden. Damit stand der Sportschützenverein abermals vor dem Nichts.
Dem großzügigem Entgegenkommen der vormaligen Gemeindeverwaltung Hohholz, insbesondere der Einsicht des 1. Bürgermeisters Johann Thaler und seinen bewährten Gemeinderatsmitgliedern, Richard Schroth, Helmut Rupp, Georg Möhring, Konrad Zeilinger, Leonhard Kleemann und Johann Hofmann, ist es zu verdanken, dass sich der Sportschützenverein Hohholz durch Grundstücksschenkung und Tausch ein eigenes Baugelände, das den Anforderungen zur Errichtung eines Schützenhauses entspricht, erwerben konnte.
Auf diesem Grundstück, an der Oberreichenbacher Straße in Hohholz, wurde nunmehr in mehrjähriger Bauzeit, das neue Schützenheim, das den heutigen Sicherheitsbestimmungen und Ansprüchen vollauf gerecht wird, errichtet.
Die während der Bauzeit, von Mitgliedern, Freunden und sonstigen Gönnern des Vereins aufgebrachten, zahllosen freiwilligen Arbeitsstunden, Material- und Geldspenden, können hierorts gar nicht alle aufgezählt werden, da dies wegen ihrer Vielzähligkeit zu weit führen würde.
Zuschüsse, zur Errichtung der Schießstätte wurden außerdem gewährt, vom Freistaat Bayern, Regierungsbezirk Mittelfranken, Landkreis Neustadt a. d. Aisch, Markt Emskirchen, Brauerei Loscher und vielen anderen mehr. Der Sportschützenverein Hohholz möchte es an dieser Stelle nicht versäumen, allen Mitgliedern, sowie allen denjenigen, die mit freiwilligen Arbeitsleistungen, Material- und Geldspenden und Leistungen von Zuschüssen, zum Gelingen dieses schönen Werkes beigetragen haben, seinen allerherzlichsten Dank aussprechen.
Es wird zutiefst bedauert, dass sich einige der aktivsten Mitglieder, wie Johann Thiergärtner, Johann Feth, Georg Möhring, usw. diesen schönen Schützenheimes nicht mehr erfreuen können, da sie der Tod noch während der Bauzeit aus den Reihen des Vereins gerissen hat.
Wir hoffen, dass diese schöne Schießsportstätte, dem Verein recht lange erhalten bleibt und den Mitgliedern und sonstigen Schützenfreunden eine Heimstatt für gemütliche und erholsame Stunden, bei sportlich fairen Schießwettkämpfen, sein möge.
Während der Bauzeit des Schützenheimes hat der Verein, beim Registergericht die Eintragung in das Vereinsregister beantragt.
Seit Vollzug der Eintragung führt der Verein die Bezeichnung: „Sportschützenverein Hohholz 1910 e. V.“
Die vom Schützenbruder Johann Schroth verfasste Chronik bis 1975 wurde inhaltlich aus Rationalisierungsgründen voll übernommen und wird bis 1985 anschließend fortgeschrieben.
Die Einweihung der jetzigen und vierten neu errichteten Schießsportanlage fand vom 6. Juni bis zum 14. Juni 1975 statt. Verbunden war damit ein großes Einweihungsschießen mit Gauschießen des Schützengaus Neustadt a. d. Aisch.
Doch der anschließende Aktivenzuwachs machte bald eine erneute Bautätigkeit erforderlich. In den Jahren 1977/ 78 wurden die 10 Luftgewehrschießstände im Außenbereich überdacht, der ganze Raum zu einem Mehrzwecksaal ausgebaut, damit die Aktiven auch in der kalten Jahreszeit ihren Schießsport ausüben können. Gleichfalls wurde die Errichtung einer Pistolenschießanlage und die Möglichkeit zum Zimmerstutzenschießen mit vier Schießbahnen in Angriff genommen und im Jahre 1980 fertiggestellt. Viele Arbeitsstunden und Geldspenden wurden abermals aufgebracht.
Zur 75-Jahr Feier im Juni 1985 wurde die von den Mitgliedern schon im letzten Jahrzehnt angeforderte Vereinsfahne bestellt und wurde am 7. Juni 1985 erstmals vorgestellt.
Es bleibt zu wünschen, dass das Geschaffene, den Sportschützen aus Hohholz u. Umgebung sehr lange zum friedlichen Schießsport, zur Geselligkeit und zum Verbringen der Freizeit, erhalten bleibt.
Bei den alljährlichen Zimmerstutzenmeisterschaften kann nun auch der Schießstand von 10 auf 15 Meter erweitert werden, ohne umfangreich Seile verlängern zu müssen.
Rechtzeitig zum 2. Gaudamentag 1995 wurden auch die Toiletten renoviert. Leider waren die Türen zum Termin noch nicht fertig eingebaut, was aber der guten Laune von fast 100 Schützendamen keinen Abbruch tat.
1996 und 1997 wurde der bis dahin offene Pistolenstand überdacht und mit einem neuen Kugelfang, sowie aus Sicherheitsgründen mit einer neuen Lüftungsanlage ausgestattet und den beim Schießen mit Kurz- und Langwaffen entstehenden Feinstaub gering zu halten.
2001 bis 2002 wurde der Ortsteil Hohholz mit einem neuen Kanalsystem ausgestattet. Auch das Schützenhaus wurde mit einbezogen. Die entstehenden Kosten musste jedoch der Verein tragen, da es den Bürgern von Hohholz nicht zumutbar gewesen wäre, die Kosten hierfür mitzutragen. Die Gemeinde Emskirchen mit Bürgermeister Dieter Schmidt hat dem Verein finanziell unter die Arme gegriffen.
Von 2000 bis 2003 wurde der Gastraum des Schützenhauses einer Modernisierung unterzogen. In diesem Zuge wurde auch eine Ölzentralheizung eingebaut, mit der auch der Luftgewehr- und Zimmerstutzenstand beheizt werden kann. Dies wurde auch von den Schützinnen und Schützen im Winter sehr begrüßt. Für ein gutes Raumklima wurde eine Absauganlage für Ab- und Zuluft installiert.
Gleich im Anschluss der Umbauarbeiten wurde die in die Jahre gekommene Bestuhlung ausgetauscht. Mit Hilfe der Brauerei Loscher, sowie den Schützendamen, die sich den Damenstammtisch mit Verkauf von Imbissen erarbeiteten, konnte im Jahre 2003 die jetzigen, gemütlichen Möbel inclusive einer neuen, modernen Theke mit Zapfanlage in Betrieb genommen werden.
2008 wurde mit der Planung sowie den ersten Arbeiten für unser 100-jähriges Vereinsjubiläum begonnen. Besonderer Wert wurde auf die Außenfassade gelegt.
2010 wurde das Jubiläum gebührend gefeiert. Am Freitag, den 16. Juli begann es mit einem Country Abend mit den Long Riders Country Rock, am Samstag gab es Unterhaltungsmusik mit Querbeet - Livemusik on tour. Am Sonntag fand dann der Schützenumzug statt, an dem sich 58 Vereine, Musikgruppen, die Gauverwaltung sowie zahlreiche Ehrengäste beteiligten. Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals bei allen Sponsoren, Helfern, Gästen und allen Beteiligten bedanken. Ohne Sie alle wäre dieses Jubiläum nicht so ein fantastischer Erfolg geworden.